Stummer Frühling?

Stummer Frühling?

Als im Jahr 1962 das Buch „Der stumme Frühling“ von Rachel Carson in den USA erschien, galten viele Aussagen und Szenarien zur Wirkung von Pestiziden, speziell DDT, auf die Vögel als spekulativ und lösten heftigen Widerspruch aus. Doch inzwischen wissen wir, dass dieses Buch die Umweltwahrnehmung entscheidend verändert hat. Seine Aussagen sind wissenschaftlich erwiesen.

Heute ist „der stumme Frühling“ wieder eine Warnung vor den drohenden Folgen eines massiven Insekten- und Vogelsterbens. Je intensiver das Schwinden der Insektenarten und -masse dokumentiert ist, umso deutlicher zeichnet sich auch der Einbruch in der Vogelwelt ab.

In der Europäischen Union hat die Zahl der Vögel seit 1980 um mehr als die Hälfte abgenommen. Insbesondere das Verschwinden von ehemals als Allerweltsarten angesehenen Arten löst Beunruhigung aus. Stare, Lerchen, Rebhühner und der Spatz sind heute bedroht.

Vor allem die Vögel im ländlichen Raum finden kaum noch Nist- und Rückzugsplätze, suchen oft vergebens nach Insekten. Den Startschuss für die verheerende Entwicklung gab die Flurbereinigung, zu deren Hochzeit zum Beispiel Zehntausende Kilometer Hecken abgeholzt wurden, um riesigen Feldern und Wiesen Platz zu machen.

Brachen gehen verloren, durch engmaschige Silomahd finden Bodenbrüter keinen Platz mehr oder werden geschreddert. Jährlich gehen 30 000 Tonnen sogenannte Pflanzenschutzmittel auf die Felder nieder, knapp 9 Kilo Pestizide pro Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche.

Die sogenannten Ackerunkräuter verschwinden und damit die Nahrungsquellen für Insekten, die wiederum den Vögeln als Nahrung fehlen. Ein Teufelskreis.

Der stumme Frühling droht Realität zu werden.

Ausführliche Informationen zum Volksbegehren sowie den Gesetzesentwurf zum Herunterladen findet ihr unter folgendem Link: