1. April | 6:45 Uhr
Es ist kalt und trocken heute Morgen. Minus zwei Grad Außentemperatur zeigt das Thermometer im Auto an. Raureif liegt auf den Feldern. Wie bereits gestern erwarten wir keine Amphibien zu finden, die sonst um diese Uhrzeit bei ihrer Wanderung zu ihren Laichgewässern die Straße am Achselschwanger Berg und die nach Steinbach überqueren und dabei in den letzten Jahren massenhaft von Autos überfahren wurden.

6:50 Uhr
Michaela und ich haben jeweils die Frühschicht am Montag und Dienstag unternommen und starten noch vor Sonnenaufgang unseren Kontrollgang an der Straße nach Steinebach, die zu dieser Zeit für den Verkehr noch gesperrt ist. 

Um die Zeit sinnvoll zu nutzen haben wir die letzten Male Müll am Straßenrand eingesammelt und entsorgt. Dabei hatten wir bereits drei große Mülltüten mit Restmüll zusammenbekommen. Die vielen Glasflaschen die uns aufgefallen waren, hatten wir lediglich am Rand deponiert um sie gesondert aufzusammeln. Das haben wir uns für heute vorgenommen.

7:00 Uhr
Etwa auf halber Strecke Richtung Steinebach spitzt die Sonne erstmals über die Kronen am östlichen Waldrand und belohnt unseren Einsatz mit einem herrlichen Sonnenaufgang.

7:10 Uhr
Der Kontrollgang Richtung Steinebach endet am Ende des Waldes. Wie erwartet, haben wir keinen einzigen Frosch und keine einzige Kröte gefunden. Es ist einfach zu kalt und trocken.

Auf dem Rückweg sammeln wir den bereits deponierten Glasmüll auf. Dabei stoßen wir mit unseren zwei mitgenommenen Müllsäcken fast an unsere Grenzen. Wir hatten die Menge total unterschätzt.

7:30 Uhr
Zurück in Achselschwang haben wir unseren Beifang zum Gruppenfoto arrangiert. Es ist wirklich eine beachtliche Menge zur Entsorgung zusammengekommen. 

7:35 Uhr
Der zweite Abschnitt unseres Kontrollgangs führt uns entlang des Krötenzauns Richtung Finning. Er ist um diese Uhrzeit bereits stark befahren und die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 km/h ist seit sieben Uhr aufgehoben.

Hier kontrollieren wir die in regelmäßigen Abständen eingegrabenen Eimer, in die die Amphibien bei ihrer Wanderung hereinfallen. Falls wir Tiere vorfinden, bringen wir diese auf die andere Seite der Straße und setzten sie dort an geeigneter Stelle wieder aus. An diesem Morgen waren erwartungsgemäß keine Amphibien in den Eimern vorzufinden.

7:40 Uhr
Wir konnten aber etliche Lederlaufkäfer beobachten, die das zum Schutz gegen Kälte deponierte Laub in den Eimern als Unterschlupf für die Nacht nutzten und das offensichtlich nicht nur zum Schlafen.

7:50 Uhr
Unsere Schicht endet für diese Woche und wir fahren mit unserem Müll-Beute wieder nach Hause. Jetzt erst mal umziehen, ein Heißgetränk zu sich nehmen und dann ab ins Büro. 

Nachtrag

9. April | 7:15 Uhr
Eine Woche ist inzwischen vergangen und wir haben gestern bei strömendem Regen 28 Kröten und einen Frosch aus den Eimern davor retten können, höchstwahrscheinlich überfahren zu werden. Heute ist es zwar noch etwas feucht, aber es regnet nicht. Erstaunlicherweise waren heute keine Amphibien zu finden und so widmeten wir uns wieder unserer Müllsammelpassion.

8:15 Uhr
Kaum zu glauben! Das ist unsere Ausbeute genau eine Woche nach unserer letzten Sammlung an der exakt gleichen Strecke.

Merkblatt: Amphibienschutz im Landkreis Landsberg am Lech

Landratsamt Landsberg am Lech | Stand März 2014 | PDF 2,54 MB

Bildnachweis:

  • © Petra Schnappinger