Der Arbeitskreis Nachhaltiges Windach startete im neuen Jahr mit dem dritten Vortrag von Wilhelm Lüdeker zum Thema „Energiegewinnung“.

Hierzu waren alle Interessierte recht herzlich eingeladen. Am 26. Jan. 2023 folgten so viele der Einladung des AK NaWi wie noch nie zuvor. An die 50 Besucher füllten den Nebenraum beim Saxenhammer in Hechenwang.

Mit der gleichen Professionalität, Souveränität und seinem Fachwissen wie in der Vergangenheit führte Wilhelm Lüdeker (gelernter Physiker und Autodidakt) durch den Abend.

Im ersten Teil des Vortrages

wurden von Herrn Lüdeker die physikalischen Grundlagen erläutert, auf denen die Energiegewinnung aus dem Wind beruht.

Haben Sie schon vom „Betzschen Gesetz“ gehört, oder vom Auftriebsprinzip? Nein? -Eine Windkraftanlage arbeitet danach. Fakt ist, dass nur knapp 60% Energie aus dem Wind entzogen werden können. Entscheidend für eine möglichst große Energieausbeute ist die Windgeschwindigkeit (V), die mit der dritten Potenz (V hoch 3) in die Berechnungsformel eingeht. Da die Windgeschwindigkeiten mit zunehmender Höhe über dem Boden zunehmen, werden die Windräder auf möglichst hohen Masten installiert.

Heutige Windanlagen sehen fast überall gleich aus und sind das Ergebnis aus langer Erfahrung, basierend auf aktuellem Knowhow aus Physik und Maschinen-/Anlagenbau. Standard sind drei steuerbare Rotorblätter auf Horizontalachsen, optimal angepasst an die auftretenden Windverhältnisse.

Im zweiten Teil des Vortrages

wurde auf „Das Für und Wider der Windenergie“ eingegangen.

Die beiden Totschlag-Argumente „Schlagschatten“ der Windrad-Türme und „Vogelschlag“ durch die Rotoren halten einer sachlichen Bewertung nicht stand und sind kein Grund, gegen die Nutzung der Windenergie zu sein. In unseren Breiten sind es wenige Minuten pro Tag und wenige Stunden pro Jahr, in denen Schattenbelästigungen auftreten könnten. Ja, es gibt Vogelsterben, aber es sterben um ein Vielfaches mehr Vögel (und Menschen) z.B. durch den Autoverkehr. Es ist bereits heute abzusehen, dass durch den beschleunigten Klimawandel viel mehr Vogelarten und weitere Tiere aussterben werden, wenn wir die Energiewende nicht rechtzeitig schaffen.

Auch die von Windkraftgegnern genannte Infraschall-Bedrohung ist -lt. Herrn Lüdeker- weit hergeholt und bei all den zusätzlichen Infraschallbelästigungen durch Straßenverkehr, Baumaschinen, etc. vernachlässigbar und unterhalb der menschlichen Wahrnehmungsfähigkeit.

Wir sind alle aufgefordert, zu einem versachlichten Interessenausgleich aller Parteien beizutragen, um die dringend notwendige Energiewende zu schaffen!

Ganz deutlich für die Windenergie sprechen:

  • – CO2-Freiheit
  • – kurze Amortisationszeiten von 4 bis 7 Monate
  • – Energie steht zur Verfügung, wenn sie gebraucht wird (z.B. für Heiz-Energie im Winter)
  • – perfekt geeignet für „Power-to-Gas“ für die Speicherung von Überkapazitäten
  • – perfekt geeignet für eine dezentrale Batteriespeicherung

 

Windkraftanlagen können kaum von Privatpersonen realisiert werden, es werden Investoren benötigt, die auf Basis ökonomischer und ökologischer Überlegungen aktiv werden.

Mögliche Bürgerbeteiligungen und Unterstützung kann man sich vorstellen, z.B. durch  Investmentfonds, Direktinvestments bei Betreibern, Bürgerwindparks  oder genossenschaftlichen Beteiligungen (Gemeindewindparks).

Die gesamte Präsentation „Energiegewinnung mit Windkraft“ können sich Interessierte demnächst unter den folgenden Links herunterladen. Der Vortrag wurde in drei Teile geteilt.

(Text: R. Lekar)

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