Der Artikel von Eva Rosenkranz vom 1. Oktober hat mein unordentliches Gärtnerinnenherz erfreut und besonders der letzte Absatz (s.u.) hat mich dazu inspiriert, hier ein paar Zeilen und Fotos beizusteuern.
In einer Zeit, in der ein Umdenken der Agrarwirtschaft in Richtung Ökologie gefordert und in Bayern gerade gesetzlich verankert wird, sind auch die Gartenbesitzer zum Umdenken aufgerufen. Denn nach ökologischen Prinzipien bearbeitete Gärten können im Verbund viel zu Naturschutz und Erhalt der Artenvielfalt beitragen.
Das erfordert allerdings zunächst eine andere Ästhetik, eine andere Bewertung von „Ordnung“ und „Unordnung“ im Garten. Nicht mehr: kurz geschorener Rasen und radikal geräumte Beete sind schön. Sondern: Unkräuter zu Wildkräutern! Laubsauger und Rasenroboter zu Müll! Und, gerade jetzt im Herbst: stehen lassen, stehen lassen, speziell abgeblühte Stauden und samentragende Einjährige wie Nachtkerzen und Karden – was voraussetzt, dass man ihnen überhaupt einen Platz im Garten einräumt. Dann können Igel und Vögel überwintern und überleben und auch viele Lebewesen, die wir oft nicht einmal sehen, obwohl sie den natürlichen Kreislauf in Schwung halten, zum Beispiel die so unverzichtbaren Insekten in allen Entwicklungsstadien – Raupen, Eier, Larven, Puppen.
Eva Rosenkranz über den Zaunkönig: „Aufs Schönste hat ein Begründer der hiesigen Naturgarten-Bewegung das ideale Reich des »flinken Asthaufenvagabunden und Büschehuschers«, seine »Zauberwelt«, die ihm überleben hilft, beschrieben: »Am besten wäre, Sie wären leicht schusselig, vergesslich und im argen Maße unordentlich. Dann hätten Sie nämlich die richtige Mentalität für den Zaunköniggarten. Der darf schon etwas verwildert, vergessen, stellenweise verloren sein … Am meisten tun Sie manchmal, wenn Sie etwas lassen …“
In der Folge ein paar Fotos aus unserem Garten, vom Esstisch aus fotografiert:
Beitragsbild und die 2 folgenden: Ein Zaunkönig im März diesen Jahres im Kruschglück.
3: Ein Erlenzeisig an Nachtkerzensamen.
4 und 5: Und, für uns im Herbst und Winter immer eine besondere Freude – die Distelfinken.
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