Als Lebensraum bevorzugt der Kiebitz landwirtschaftliche Nutzflächen mit niedriger Vegetation und Offenflächen, dort wo Grünland und Acker eng verzahnt sind.

Kiebitze haben es gerne übersichtlich. Sie meiden jede Art von Sichtbarrieren z.B. Gehölze, Wälder, Häuser usw. Gerne siedelt er sich zur Nahrungssuche in direkter Nähe von Nassstellen an. Kleine Feuchtstellen oder niedrig unter Wasser stehende Bereiche sind für Kiebitze besonders wertvoll. Das ist auch der Grund dafür, dass zur Verbesserung der Lebensräume im Bereich der letzten, bei uns in Finning noch verbleibenden Kiebitzbrutbereiche, Feuchtstellen im Grünland geschaffen werden.

Zur Realisierung dieses Vorhabens stellt der Landwirt Anton Sager in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde Landsberg (UNB) und dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) ca. 2.000 qm einer an den Kehrgraben angrenzenden Wiesen zur Verfügung.

Vorbesprechung des Vorhabens mit Gerhard Däubler (UNB), Klaus Janke und Toni Sager (v.l.n.r.) am 17. Oktober letzten Jahres

Vorbesprechung des Maßnahmen mit Gerhard Däubler (UNB), Klaus Janke und Toni Sager (v.l.n.r.) Mitte Oktober 2019

Um eine bleibende Feuchtfläche zu erreichen, wird der Abfluss, der im Rahmen der Flurbereinigung verlegten Drainagen verschlossen.

Thomas Mayr aus Finning hat bereits in Absprache mit Toni Sager an drei Stellen den Grabenrand des Kehrgrabens zu einer Schräge zum Bachlauf abgeschoben. Somit haben Kiebitze, die sich mit ihren Jungen gerne an Gräben aufhalten, einen barrierefreien Zu- und Abgang zum Wasser des Grabens.

Thomas Mayr aus Finning bei der Umsetzung der Uferabflachung am Kehrgraben Mitte Februar diesen Jahres

Thomas Mayr aus Finning bei der Umsetzung der Uferabflachung am Kehrgraben Mitte Februar 2020

Außerdem wird durch Verzicht auf mineralische Düngung der Wiese das Wachstum der Pflanzen verzögert. Darüber hinaus könnte durch Ausbringen von Festmist das Nahrungsangebot für Kiebitze auf der Fläche erhöht werden. Somit hätten die Kiebitze ein größeres Zeitfenster die Fläche zu nutzen.

Auch wird ein direkt am Kehrgraben stehender, bereits abgestorbener Baum beseitigt. Er dient bisher als Ansitz der für den Kiebitz gefährlichen Greifvögel.

Ich hoffe, die hier kurz beschriebenen und weitere Kleinmaßnahmen helfen, den Flugkünstler, der seinen Namen ruft, in Finning noch lange beobachten zu können.

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