Als ausgesprochener Kulturfolger bevorzugt der Kiebitz in Deutschland landwirtschaftliche Nutzflächen, in Bayern vorwiegend Ackerflächen an denen Acker- und Grünland verzahnt sind. Hierbei haben es Kiebitze gerne übersichtlich. Sie meiden Gehölzstrukturen und andere Sichtbarrieren. Sie bevorzugen offenen Boden, bei uns vorwiegend Maisfelder im zeitigen Frühjahr, meist noch vor deren Bearbeitung.Sie siedeln in direkter Nähe von Nassstellen, wo sie ihre Hauptnahrung, Bodenorganismen finden.

 

Gefährdung durch Lebensraumveränderungen

Noch vor 30-40 Jahren war der Kiebitz im Finninger Raum häufig auf Feldern und Wiesen anzutreffen. Heute ist er nahezu verschwunden. Die Bestände des Kiebitz sind in Deutschland zwischen 1990 und 2013 um 80 % zurückgegangen.

  • 1990
  • 2013

Neben anhaltendem Flächenverbrauch gilt hier als hauptverantwortlich die Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung, d. h. der damit verbundene Lebensraumverlust. Auch wurde früher mehr Sommer- als Wintergetreide angebaut. Somit finden Kiebitze keine geeigneten Brutplätze mehr.

 

Gelegeschutz

Eine grundsätzliche Hilfsmaßnahme für den Bodenbrüter ist es, das Gelege für den bewirtschaftenden Landwirt mit einer Markierung zu kennzeichnen um es nicht versehentlich platt zu fahren.

Das Auffinden des gut getarnten Geleges, auf großflächigen Feldern kann lange dauern und erfordert viel Gedult. Hat man erst einmal einen brütenden Vogel mit einem Spektiv ausfindig gemacht, gilt es für die gezielte Suche markante Strukturen im Bereich des brütenden Vogels zu erfassen.

Die beste Orientierungshilfe um den Brutplatz tatsächlich markieren zu können liefern Ackerfurchen, die in senkrechter Richtung zum Betrachter verlaufen.

Hielfreich ist es, wenn eine Person den Gelegestandort im Blick behält, während eine zweite Person über das Handy zum Gelege geführt wird.

Dort wird dann in einem Abstand von ca. fünf Metern jeweils ein dünner Bambusstab vor und hinter dem Gelege in Bearbeitungsrichtung in den Boden gesteckt.

Eine derartige Suchaktion wurde dieser Tage auf einem Maisfeld des Landwirtes Ludwig Hofmann in Entraching mit seiner vollen Unterstützung erfolgreich durchgeführt. Nun kann man erst einmal nur hoffen, dass das markierte Gelege nicht den Freßfeinden wie Dachs, Marder und Fuchs zum Opfer fällt.

Ein Brutpaar beobachtet die Situation

Bildnachweis:

  • © Klaus Janke
  • © Michaela Bischof
  • © Michaela Bischof
  • © Michaela Bischof
  • © BoukeAtema / iStock
  • © Klaus Janke