In Finning helfen wie in anderen Gemeinden Ehrenamtliche bei der Pflege von Wegrändern, Uferstreifen und Feldrainen. Es handelt sich dabei um Flächen, die üblicherweise gemulcht werden. Beim Mulchen wird mit effektiven Maschinen gemäht, die das Mähgut nicht zusammenrechen, sondern an Ort und Stelle zerkleinern und sofort gleichmäßig wieder auf den Flächen verteilen. Und das den Sommer über gleich mehrmals, damit auch alles schön ordentlich ausschaut. Dabei werden aber Insekten, Kleintiere und seltene heimische Pflanzen radikal vernichtet. Außerdem führen die verrottenden Pflanzenreste zu einem stetigen Nährstoffeintrag in den Boden, was auf Dauer viele Blühpflanzen verschwinden lässt, die auf magere Böden angewiesen sind.   

Straßen- und Wegränder können aber wichtige Überlebensorte sein. Mulcht man nicht, schützt man also den Lebensraum von Tieren und Pflanzen. So entstehen nach und nach blühende Streifen, in denen es summt und brummt. So, wie es früher war, als es die hocheffektiven Maschinen noch nicht gab. Das alles macht jedoch viel Arbeit, die Gemeinden allein meistens gar nicht leisten können. Doch viele Kommunen denken inzwischen um und überall im Landkreis Landsberg am Lech sieht man schon, dass weniger gemulcht wird und das Mähgut abtransportiert und kompostiert wird; immer mehr Ehrenamtliche machen dabei mit. Manche Pflanzen lässt man aber auch stehen, zum Beispiel die Wilde Karde für Vögel oder Stängel von Brombeere, Sonnenblume und Schilf, denn darin überwintern unzählige nützliche Larven. Auch Totholz kann liegen bleiben, darin finden Kleintiere Unterschlupf zum Überwintern und Schutz vor Fressfeinden.

Wichtig ist ein Pflegekonzept, das festlegt, wann und wo gemäht wird und was wann und wo als Brachfläche stehenbleibt. Der Arbeitskreis Dorfökologie hat in Absprache mit der Gemeinde verschiedene Flächen zur Pflege übernommen. Seit drei Jahren können wir nun beobachten, was sich dort tut. Im Frühjahr und Sommer haben wir wieder Pflanzen gesehen, die vorher nicht da waren. Es wird bunter.

Im Oktober war nun wieder die Zeit für das Mähen und Abrechen der Flächen, die wir in Abstimmung mit der Gemeinde pflegen. Wir freuen uns, dass uns diesmal unser Neuzugang Erik Rohrer geholfen hat. Vielleicht haben ja weitere Leute Lust und Zeit, sich mit wertvollen Feldrainen zu beschäftigen und uns im neuen Jahr zu begleiten? Helfende Hände werden immer gebraucht.

Was ist auf den Flächen der Gemeinde zu tun? Zum Teil haben wir selber gemäht und abgetragen (Kehrgraben Uferweg, Waldmann, Mühlstraße Ecke Kreuzberg), zum Teil hat wieder Gemeindearbeiter Ernst Pittrich gemäht und wir haben das Mähgut abgetragen (Saubach, Glückbauer, Kehrgraben, Mühlstraße). Ernst hat dann die von uns aufgeschichteten Haufen abtransportiert. An den Böschungen nahe des Bachs, dort, wo Ernst nicht mit seinem Balkenmäher hinkommt, haben wir mit der Sense und einer zum Balkenmäher umfunktionierten Teleskop-Heckenschere noch „Feintuning“ gemacht, damit der Bach gut fließen kann.

Danke Ernst Pittrich und Kollegen für Deine/Eure Hilfe!

Wer dabei sein möchte, kann uns gerne eine E-Mail schreiben:

Unser nächstes Treffen im Schützenheim ist am Sonntag, 17. Oktober, um 18 Uhr.

Bildnachweis:

  • © Sibylle Reiter
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