Ein Gastbeitrag von Klaus Ulzhöfer

Was findet sich wohl alles an Zivilisationsmüll in unserer schönen Windach?

Das fragten sich drei Freunde, die sich in der Karwoche zu einem privat von Klaus Ulzhöfer initiierten Ramadama an der Unterfinninger Windachbrücke trafen.

Auf den bearbeiteten 1,8 km flußabwärts fand sich allerlei an den Ufern und im Wasser: neben viel
Plastikfolie auch ein Autoreifen, Baustahl, Bretter mit Nägeln,Flaschen und Dosen, Schuhe, eine gefüllte Windel, eine Kinderangel, Stofffetzen, Papier und ein letzter Wimpel der 1200-Jahrfeier. Insgesamt kam ein Kfz-Anhänger voller Fundstücke zusammen, die in der Natur nichts verloren haben und bestimmt nur zum kleineren Teil verloren gingen.

Besonders ergiebig war die Ausbeute an dem seit Jahren verfallenden, ehemals stolzen, von Kindern errichteten Baumhaus kurz vor der kleinen Brücke. Herabgestürzte Teile davon lagen im Flussbett, bereit vom nächsten Hochwasser weggeschwemmt zu werden. So war der Entschluss schnell gefasst, auch die Reste der zudem gefährlichen Ruine abzureißen und den mächtigen Baum von genagelten Brettern, Teppichboden und immer noch sehr reißfesten Planen zu befreien.

Dankenswerterweise hat Bürgermeister Siegfried Weißenbach den Müll durch die Gemeinde entsorgen lassen.

Besonders vorteilhaft zum Auffinden und Bergen versenkter Teile erwiesen sich Bernd
Hiefners Fischerstiefel, die ein Waten durch tieferes Wasser ermöglichen. Flankiert von je
einem Sammler an den Ufern stellt ein Dreierteam eine ideale Besetzung dar. Da die Windach im Gemeindegebiet Finning wesentlich länger ist als die gesäuberte Strecke zwischen Flusskilometer 19,0 und 17,2 gibt es noch eine Menge zu tun. Und auch auf diesem Abschnitt blieben zwei Probleme ungelöst:

  • Ein verfallener, teils in der Windach liegender, streckenweise überwachsener Stacheldrahtzaun gefährdet mit schwer erkennbaren Schlingen Mensch und Tier. Laut Bürgermeister Weißenbach ist dafür der Eigentümer des angrenzenden Grundstücks verantwortlich, der von der Gemeinde angeschrieben werde.
  • Ferner konnte eine schwere, in den Kies eingeschwemmte Metallwanne nicht aus dem
    Flussbett geborgen werden.

Einig war man sich, dass es sogar einen Riesenspaß macht, diese wunderbare
Flussauenlandschaft zu pflegen.

Klaus Ulzhöfer

Helmut Stern vom Arbeitskreis Dorfökologie hat im März mithilfe von Norbert Höflmeier an der Windach ein weiteres Baumhaus zurückgebaut. Zudem gab es ein weiteres „Ramadama“ am Bach nähe Breitenmoos, den Sabine Leitner von vielen Styropor-Teilen befreit hat.

Bildnachweis:

  • © Klaus Ulzhöfer
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