Weihnachten ist nun vorbei, die Zeit der Rauhnächte hat begonnen und damit eine Zeit für Rückzug und Neubesinnung.
Ich hoffe, Ihr alle habt ihn gesehen, den Engel über Hagenheim – ein noch spektakulärerer Besuch als der der zwei Störche auf dem Kirchendach, und ich bin froh, dass ich ihn fotografieren konnte!

Im Garten ruhen nun die abgeblühten Stauden und kahlen Büsche und Bäume, mal unter mildem Frost, mal unter Regen oder Wintersonne, noch nicht unter Schnee. Sie brauchen sich nicht um das Weh- und Gewaltgeschrei zu bekümmern, das unsere Menschenwelt durchtobt und vor dem wir unsere Ohren nicht verschließen können.
Nun ist es gut, sich daran zu erinnern, dass wir auch hier im Irdischen etwas haben, das praktisch ewig ist: den Samen, der jetzt in großer Vielfalt ebenfalls im Boden ruht und auf dessen Keimkraft jeder Gärtner hofft und vertraut.
Deshalb möchte ich Euch hier ein Zitat von Anat Vaughan-Lee Herz legen, im englischen Original und in der Übersetzung:

Like breath so is the seed. Given. It is an inseparable part of our self and our environment. The seed holds a very great secret – it never gets old. It is th eternal Yes to life. The power of a tiny seed is unimaginable. It is the force of promise, the convenant of life, the agent of return. It is the ever-present mystery of giving.
Wie der Atem so ist der Same. Ein Geschenk. Er ist ein untrennbarer Teil unseres Selbst und unserer Umwelt. Der Same birgt ein sehr großes Geheimnis – er wird niemals alt. Er ist das ewige JA zum Leben. Die Macht eines kleinen Samens ist unvorstellbar. Er ist die Kraft des Versprechens, die Zusicherung des Lebens, der Garant der Rückkehr. Es ist das immer gegenwärtige Mysterium des Gebens.

Zum bevorstehenden Jahr wünsche ich Euch in diesem Sinne viel Gutes. Viel Hoffnung, Zuversicht und Kraft trotz allem – so, wie sie den jungen Sperling auszeichnet, der da ganz frisch und unbekümmert bei Sonnenaufgang im Holunder hockt!

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  • © Beatrix Saadi-Varchmin
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