Die Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)

Das heimische Kraut gehört der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae) an und wächst in lichten Laubwäldern, an Heckenrändern und in Parks und Gärten auf frischen stickstoffreichen Böden.
Die Pflanze ist meist zweijährig. Im ersten Jahr wächst eine grundständige Rosette mit rundlichen Blättern. Im zweiten Jahr schießt früh ein kantiger Stiel empor und bildet endständige traubenartige weiße Blüten. Dabei wird die Pflanze, je nach Standort, zwischen 30 und 90 cm hoch.
Die Knoblauchsrauke wird in der Küche bereits seit über 5000 Jahren verwendet und ist von April bis September beerntbar.
Vor allem in früherer Zeit wurde sie medizinisch bei Bronchitis und Husten eingesetzt.
Heute schätzt man sie gegen Frühjahrsmüdigkeit und bei Insektenstichen (auflegen der gequetschten Blätter). Allerdings ist die Hauptverwendung in der Küche angesiedelt.
Die Pflanze enthält ätherische Öle, Senfölglykoside, Mineralsalze ,Saponine und die Vitamine A und C.
Früher als das „Salz der armen Leute“ bezeichnet, erfreut sie sich in der modernen Küche, vor allem bei Menschen, die Knoblauch und Bärlauch schlecht vertragen, hoher Beliebtheit.
In der Küche können die Blätter, die Blüten, die Samen, die Triebe und die Wurzeln verwendet werden.
Die Pflanzenteile kommen in Salaten, Kräuterquark, Pesto, Brotaufstrichen, Smoothies, Suppen und Saucen zum Einsatz.
Dabei soll die Pflanze stets roh verwendet werden, da sonst aromatische Inhaltsstoffe beim Kochen zerstört werden. Bei gegarten Gerichten deshalb erst am Ende des Kochvorgangs zugeben.
Das Trocknen der Pflanze ist nicht empfehlenswert, da dabei viele Inhaltsstoffe verloren gehen.

Reife Samen (schwarz) können ähnlich wie Pfeffer zum Würzen verwendet werden. Unreife Samen würzen sanft Gemüsegerichte.
Ach ja, die Knoblauchsrauke ist nicht nur für den Menschen interessant – für viele Schmetterlingsraupen und Bienen ist sie eine willkommene Futterquelle!
Und jetzt noch ein paar Rezepte zum Ausprobieren:

Knoblauchsraukenessig zur entgiftenden Frühjahrskur:
Ganze Pflanzen samt Wurzel säubern, mit Bio-Apfelessig übergießen und zwei Wochen ziehen lassen.
Dann abseihen.
Dreimal täglich vier Esslöffel in einem Glas Wasser verdünnen und trinken.

Knoblauchsraukenpfannkuchen
Etwa 50-60 Gramm Blätter mit einem Viertelliter Milch, 4 Eiern, einer Prise Salz,Pfeffer und Chilli mischen und gut verquirlen. 150 g Mehl daruntermischen und eine halbe Stunde stehen lassen. Dann in heißem Fett braten, etwas Käse darüberreiben und genießen.

Pesto mit Knoblauchsrauke
1 Hand Blätter der Knoblauchsrauke
½ Hand Zitronenmelisse
¼ Hand Oregano
¼ Hand Pfefferminze
Etwas Chillis
100 g Pecorino
100 g Haselnüsse
100 ml Olivenöl
Salz, Pfeffer
Das Ganze mit dem Zauberstab gründlich zerkleinern und in Gläser füllen oder bei aufkeimendem Hunger sofort über die Nudeln. Eine Geschmacksexplosion!

Und nun viel Freude beim Herumexperimentieren.

Bildnachweis:

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