35 Kilometer schlängelt sich die Windach von ihren beiden Oberläufen bei Rott und Reichling über Dettenschwang durch Finning bis sie schließlich in der Amper bei Eching mündet.

Das Gebiet, durch das sich die Windach von Finning bis Windach zieht wird das Windachtal genannt. Es ist ein 309,0 ha großes FFH ( Flora-Fauna-Habitat-Richtline)-Gebiet und Teil des europaweiten Biotopverbundes Natura 2000 in dem FFH-Gebiete und Vogelschutzgebiete zusammengefasst wurden.
Die FFH-Gebiet-Richtline hat die Sicherung der Artenvielfalt durch die Einhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tier- und Pflanzenarten von besonders wertvollen Lebensräumen zum Ziel. So ein besonders wertvoller Lebensraum ist unser Windachtal.

Das Windachtal hat seinen Schutzstatus als FFH-Gebiet einst aufgrund einer seltenen Fischart erhalten, die sich in der Windach tummelt: Der Koppe. Diese, bis zu 15 cm große Fischart verbirgt sich tagsüber zwischen Steinen und Wasserpflanzen und geht in der Dämmerung auf die Jagd nach Insektenlarven, Bachflohkrebsen und Fischbrut.
Die Koppe ist ein hervorragender Indikator über die Wasserqualität, denn sie braucht strukturreiche, naturnahe Fließgewässer mit sehr sauberem Wasser, um überleben zu können.

Auwälder stellen für eine Vielzahl bedrohter Arten einen einzigartigen Lebensraum dar. Im Windachtal leben in ganz Deutschland selten gewordene Tiere wie die Gelbbauchunken, der blau schimmernde Eisvogel, Biber und das Wald-Wiesenvögelchen. Anders wie der Name vermuten lässt, kein Vogel, sondern ein orange-brauner Schmetterling, der zu den am stärksten gefährdeten Arten der deutschen Tagfalter zählt.

Für die Umsetzung der FFH-Richtlinie zum Schutz dieses besonderen Lebensraumes ist das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Fürstenfeldbruck und die untere Naturschutzbehörde in Landsberg verantwortlich.
Sie wachen u.a. darüber, dass keine Maßnahmen im FFH-Gebiet durchgeführt werden, die zu einer Zerstörung oder sonstigen erheblichen oder nachhaltigen Beeinträchtigung der aktuellen Verhältnisse führen könnten.

Für die Freunde des Windachtals stellt sich – so wie überall, wo sich besondere Schätze der Natur befinden – die Frage wie viel Öffentlichkeit notwendig ist, um die Menschen zu sensibilisieren und auf den besonderen Schutzstatus dieses Gebietes aufmerksam zu machen und inwieweit durch
das mehr an Öffentlichkeit auch die Bedingungen für diese Gebiete verschlechtert werden könnten.
Mehr Menschen entlang der Windach bedeuten im schlimmsten Fall mehr Lärm, mehr Müll, mehr Pfade, die durch querlaufende Menschen geschaffen werden, weniger Rückzugsmöglichkeit für die
Tiere, die Zerstörung seltener Pflanzen ……
Es ist ein Dilemma, dem man sich bewusst sein sollte und es gilt bei jeder Aktion vorab zu prüfen, ob man damit mehr zum Nutzen oder zum Schaden einer besonders wertvollen Fläche oder eines Gebietes beiträgt.

Bildnachweis:

  • © Sabine Leitner
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