Sich für Augenblicke verzaubern lassen

Sich für Augenblicke verzaubern lassen

In unserer monotonen Welt wirkt Vielfalt manchmal provokant. Da kann eine Blumenwiese zum Ärgernis werden – und doch für einen Augenblick die Zeit anhalten, wenn ein alter Mann versunken vor den Blüten seiner Kindheit steht und beginnt, Blumen zu pflücken. All die von Mährobotern bewachten Gärten, die Keine-Zeit-Steingärten vermögen es nicht, den Menschen die Sehnsucht nach Schmetterlingen, nach Blüten, nach Duft und barfuß durch nasse Wiesen laufen endgültig zu nehmen.

Sich für Augenblicke verzaubern zu lassen, baut Widerlager gegen die Angst, ermutigt zu Widerstand und gibt Kraft, der Verzagtheit, den Bedenken und dem scheinbar Unmöglichen die Stirn zu bieten. Und deshalb geht es bei all unserem Tun gegen das Artensterben eben auch um Glück. Draußen, im Garten oder auf einer blühenden Wiese, unter einer alten Linde oder beim Anblick eines Laubfroschs können wir immer mal wieder jenes Gefühl finden, nach dem wir uns alle sehnen, das uns aber der Blick auf die Welt manchmal vergessen lässt.

Natürlich ist es nur ein kleines Glücksgefühl, wenn sich das große grüne Heupferd vertrauensvoll in die Hand der Gärtnerin schmiegt, wenn die Wespen sich langsam beruhigen, nachdem ihr vom Wind abgerissenes kunstvoll-zartes Nest mit UHU wieder angeklebt ist. Angesichts der Millionen Menschen, die ihre Heimat verlieren, ist das nichts. Aber vielleicht doch eine Übung in Mitgefühl. Wenn wir nicht im Kleinen Mitgefühl, Glück, Trauer oder Zorn erleben, können wir es dann in den großen Dimensionen unserer Welt spüren?

Ausführliche Informationen zum Volksbegehren sowie den Gesetzesentwurf zum Herunterladen findet ihr unter folgendem Link: