Leuchtende Schneckengourmets

Leuchtende Schneckengourmets

Glühwürmchen, deren englischer Name Firefly so viel mehr von ihrem besonderen Charme einfängt, sind rar. Nur vereinzelt leuchten sie im Sommer noch an feuchten Stellen; in der freien Landschaft sind sie verschwunden. Was brauchen diese Lichtwesen, wovon und wo leben sie? Ihren ungewöhnlichen Lebensweg, so formulierte es ein Bewunderer, „ist voller Glanz, Leidenschaft und romantischer Tragik“. 

Glühwürmchen sind eigentlich Leuchtkäfer, die bei uns in Juninächten für wenige Tage fliegen (nur die Männchen).  Dabei dient ihr Licht vor allem der Vermehrung bzw. dem Zusammenfinden der Geschlechter. Je nach Lebensraum und Art flirrten sie in unterschiedlichem Blinkrhythmus. Kein anderes an Land lebendes Tier hat eine vergleichbare Fähigkeit, Licht zu erzeugen, ohne vorher von der Sonne aufgeladen oder angestrahlt zu werden (Biolumineszenz).

Nach der Begattung werden die Eier gelegt, meist in einen unberührten Haufen aus Blättern, Zweigen, verrottetem Gartenschnitt in möglichst schattigen Ecken – und dann endet das kurze Leben des leuchtenden Gartenbewohners, der als Käfer nur wenige Tage von Luft und Liebe und den Fettreserven aus der Larvenzeit lebt. Denn die Larve ist umso gefräßiger. Sie verbringt drei bis vier Jahre in diesem Stadium und ernährt sich von Nackt- und Gehäuseschnecken, die sie trotz beachtlichem Größenunterschied mit einem Biss lähmt und dann innerhalb von 24 Stunden auffrisst. Damit gehört sie zu den ganz wenigen Tieren, die Nacktschnecken als Leckerbissen betrachten – was Gärtner dazu bewegen sollte, Glühwürmchen zu sich einzuladen. Dafür braucht es sich selbst überlassene, schattige Plätze, Feuchtigkeit, Dunkelheit (künstlicher Licht verwirrt die Glühwürmchen) – und Nacktschnecken.

Ausführliche Informationen zum Volksbegehren sowie den Gesetzesentwurf zum Herunterladen findet ihr unter folgendem Link: