30. Mai 2019
Seit wann habt Ihr hier Störche? fragt eine Besucherin, die am Ende der Kirchstraße extra umgekehrt ist, um uns zu informieren.
Störche? In Hagenheim??
Tatsächlich! Da hocken sie, zwei Weißstörche kurz vor Dämmerungsbeginn, haben sich auf dem Kirchendach rechts und links vom Kreuz positioniert und schauen gelassen auf uns hinunter. Der eine steht klassisch auf einem Bein, der andere jedoch auf zweien, so dass wir die Inschrift auf seiner Beringung ablesen können: AIL10/DER.

Das gibt’s ja net, sagt eine Radfahrerin, die anhält und mit uns nach oben schaut, das hatten wir in Hagenheim noch nie.
Einer der beiden fliegt eine Runde, kommt schnell zurück. Sie haben sich das Kirchendach offenbar als Nachtquartier ausgesucht, sind auch später noch als stille aufrechte Schemen zu erkennen und am nächsten Morgen verschwunden.

Wo kamen sie her? Wohin sind sie unterwegs?
Das Woher lässt sich vielleicht durch eine Anfrage an die Vogelwarte Radolphzell klären, wo viele Beringungsdaten gesammelt werden.
Die Frage nach dem Wohin lässt Wünsche aufkommen. Auf die alte Schule würde ein Storchennest gut passen, meint die Radfahrerin, eine Einheimische, im Gegensatz zu uns. Ob man da was machen könnte?

Ja, könnte man? fragen wir uns. Würden die kleinen Feuchtgebiete ringsum reichen? Und würden sie kommen, die Schwarzweißroten? Es wäre jedenfalls prima und stände dem Dorf gut!

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  • © Beatrix Saadi-Varchmin