Der Boden hier im Bereich der Endmoränen ist nicht gerade der ideale Gartenboden und sehr unterschiedlich, steinig und flachgründig. Unachtsame Behandlung bei Baumaßnahmen verdichtet den Boden oft noch zusätzlich. Da ist es schon sehr wichtig, dass wir unseren Boden pflegen und verbessern. Auf einem guten, belebten und fruchtbaren Boden kommen zudem weniger Krankheiten und Schädlinge zum Zuge, da auch die Pflanzen vitaler und widerstandsfähiger werden.

Statt Gartenabfälle und Schnittgut zur Deponie zu fahren und dann wieder Dünger zu kaufen, gibt es einen weit einfacheren Weg: Kompostieren.

Damit wir problemlos zu einem hochwertigen Kompost gelangen, möchte ich einige Tipps zur Herstellung geben.

  • Wählen Sie den Kompostplatz unter einem Baum oder im lichten Schatten. Das Material soll nicht austrocknen, sonst wird die Rotte behindert. Sollte ein solcher Platz nicht vorhanden sein, den Haufen mit Binsenmatten o.ä. abdecken. Gerne kann ein Haufen gegen Sonneneinstrahlung mit zum Beispiel Kürbispflanzen bestückt werden.
  • Belüftung ist enorm wichtig, sonst fault das Material und vernässt. Egal, ob Sie einen freien Haufen aufbauen oder einen im Handel erhältlichen Sammelbehälter haben, durchmischen Sie das grobe und feine Material, damit keine Verdichtungen entstehen.
  • Lagern Sie das Material nie auf befestigten Böden ab, auch wenn das vermeintlich sauberer ist. Kompost braucht Bodenkontakt. Es müssen Bakterien, Regenwürmer, Tausendfüßler u.a. zuwandern können.
  • Arbeiten Sie idealerweise mit drei Kammern. Eine zum Sammeln, eine zur Vorrotte und eine für den eigentlichen Rottevorgang. Der Kompost rückt dabei immer nach. Ist der fertige Kompost verbraucht, wird die Box wieder mit dem vorgerotteten Material gefüllt.
  • Schnittgut, Erntereste, Herbstlaub, ungekochte pflanzliche Küchenabfälle dürfen auf den Haufen – Liste ist lang – und je vielseitiger die Mischung, desto harmonischer verläuft die Verrottung. Gartenabfälle sind hinsichtlich ihrer Struktur und Inhaltsstoffe unterschiedlich: Strauchschnitt zum Beispiel ist locker, trocken und stickstoffarm, Rasenschnitt hingegen sehr dicht, feucht und stickstoffreich. Damit alles gleichmäßig verrottet, ist es wichtig, gut zu mischen: Feuchtes mit Trockenem, Dichtes mit Lockerem und Stickstoffarmes mit Stickstoffreichem.
  • Samenunkräuter vor der Samenbildung kompostieren, Wurzelunkräuter nach dem Hacken erst auf dem Beet vertrocknen lassen. Sehr förderlich ist es, den angesetzten Kompost mit etwas reifem Kompost zu ‚impfen‘. Auch der Einsatz von Kompostbeschleunigern, z.B. von der Abtei Fulda, Hornmehl, Algenkalk oder Gesteinsmehl, ist sinnvoll.
  • Grobes Astmaterial sollte erst gehäckselt werden, sonst dauert die Rotte zu lange.
  • Der Abfall von Südfrüchten sollte von biologisch angebauten Früchten stammen, sonst hat man gleich die ganze Chemie im Kompost.
  • Ein Kompost soll immer humos riechen und nie stinken. Schon am Geruch erkennt man, ob die Zusammensetzung stimmt.
  • Je nach Jahreszeit dauert die Rotte zwischen 6 und 12 Monate. Fertiger Kompost riecht nach Walderde und außer Eierschalen und gröberen Holzteilchen sind keine ursprünglichen Bestandteile mehr zu sehen.
  • Eigentlich die ganze Vegetationszeit, vor allem aber im Frühjahr, kann eine dünne Kompostschicht oberflächlich in die Beete eingearbeitet werden. Der Boden bekommt eine ganz andere Struktur, die auch nicht so leicht austrocknet.
  • Obstbäume bekommen schon im Herbst eine dickere Mulchschicht aus Kompost, aber vom Stamm wegbleiben.
  • Auch krankes Material (außer im Boden überdauernde Wurzelkrankheiten) kann kompostiert werden, sofern der Rottevorgang richtig verläuft und im Haufen über 50 Grad Celsius erreicht werden. Untersuchungen lassen vermuten, dass sich bei der Rotte sogar Antibiotika gegen diese Krankheiten bilden.

Nun wünsche ich ihnen viel Freude und Erfolg bei der Herstellung dieses wertvollen Stoffes für ihren Garten!

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